Aus "Junges Gespür" (Joachim Geil):

AtTENtion, please!
Eine Austellung im Leopold-Hoesch-Museum Düren (DE)
25. März - 06. Mai 2001

Die Künstlerin Desiree Palmen aus Rotterdam hat sich der brüchigen Illusion hingegeben. Ihre Fotos zeigen ein spielerisches Scheitern: Mit bemalten Tarnanzügen entzieht sie sich dem Betrachter, sucht nach einer Mõglichkeit, durch ihre Präsenz im Bild, aus diesem sogleich wieder zu verschwinden. Camouflage als Verschmelzung. Einswerdung mit der Umgebung. In drei Innenräumen nimmt sie mit Präzision und Akribie das Projekt auf, will Teil eines Ortes werden, der Geborgenheit und Privatheit verheißt: eine Treppe, eine Gartentür.

Auch hier ist Virtuosität und Virtualität im Spiel. Vergleicht man diese virtuelle Welt mit der des Computers und deßen Mõglichkeiten, so hat man fast den Eindruck, hier wird "unplugged", ohne doppelten Boden gearbeitet. Doch zeigt die Künstlerin dabei immer auch die Vergeblichkeit, diese Illusion aufrechtzuerhalten. Der Betrachter erkennt mit Bewunderung die Mühe an, die dahinter steckt. Aber das Verstecken gelingt nicht, die perfekte Illusion, die das künstlerische Medium nicht mehr erkennen läßt, die gemalten Trauben des Zeuxis, auf die sich die Võgel stürzen, sind und bleiben ein Traum - und dies ist vielleicht gut so.



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